Jahre sind ins Land gezogen,
Bis ich es gesehen hab.
Mich belogen, verbogen, selbst betrogen,
Schaufelte mein eignes Grab.

Zu stark, zu viel, zu hart gezwungen,
Um was zu sein, was ich nicht bin,
Des Lebens schwere Prüfungen
Ergaben für mich keinen Sinn.

Was mach’ ich falsch? Was mach’ ich richtig?
War das alles Zeitverschwendung?
Im Endeffekt ist es eh nicht wichtig,
Was zählt, ist jetzt die Nachbereitung.

Wenn Stille herrscht, und du hörst kein Wort
Von mir oder vielleicht nur kurze Silben,
Befind’ ich mich an einem schattigen Ort,
Um allein den Schmerz zu tilgen.

»Teil’ dich mit, ich bin für dich da«,
Hör’ ich euch und möchte schweigen,
Ihr seid zu fern und doch zu nah,
Furcht entsteht, mich euch zu zeigen.

Manchmal komme ich mir vor
Wie Hänsel und Gretel im düsteren Hain,
Verteile Krumen als Wink ins Ohr,
Die stille Post versteckt unter Stein.

Ich will nicht mehr deuten, ich möchte klarer sehen,
Unermüdlich euer Glaube, eure helfenden Hände –
Ihr steht mir bei, um mich selbst zu verstehen.
Bleibt da, ich werd es auch – denn sie kommt, die Wende.

Ein richtiger und starker Freund.